Was ist leierkasten (bordell)?

Ein Leierkasten ist ein Begriff, der auf ein Bordell im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert in Deutschland verwendet wurde. Der Begriff stammt aus dem Rotwelschen, einer Geheimsprache von Gaunern und fahrendem Volk.

Ein Leierkasten war ein Etablissement, in dem Prostituierte ihre Dienste anboten. Oft handelte es sich um eine Art Laufhaus, in dem die Frauen in einzelnen Zimmern oder Kabinen auf Kunden warteten. Der Name "Leierkasten" entstand vermutlich aufgrund der Ähnlichkeit zu den Wanderleierkästen, die von Straßenmusikanten verwendet wurden.

Bordelle dieser Art waren in den damaligen Großstädten verbreitet und zogen sowohl einheimische als auch ausländische Kunden an. In einigen deutschen Städten wie Berlin waren Leierkasten-Bordelle sogar legalisiert und unterstanden behördlicher Kontrolle.

Mit der zunehmenden Regulierung der Prostitution und dem Aufkommen von moderneren Formen von Prostitutionsstätten verlor der Begriff "Leierkasten" im Laufe des 20. Jahrhunderts seine Bedeutung. Heutzutage wird der Begriff kaum noch verwendet und hat eher historischen Charakter.